Jede Menge frisches Blut: Krauß: "Da komme ich mir fast alt vor!"
Mit jeder Menge junger Neuzugänge startet der TSV Obernsees in die erste Saison unter Spielertrainer Simon Krauß. Erstmals seit mehreren Jahren stellen die Gelb-Blauen sogar wieder zwei Mannschaften im Spielbetrieb - die Blutauffrischung macht es möglich. Mit dem Fahrstuhlimage soll es für den Aufsteiger nun endlich vorbei sein. Indes hält der Spielplan gleich zu Beginn ein besonders Schmanckerl bereit.
von Thomas Nietner.
Gleich 14 neue Spieler stehen auf dem Zettel von Simon Krauß. Diese lassen sich in drei Gruppen einteilen: Glashüttener wie Marco Psotta, die dem Coach nach Obernsees folgten, ehemalige JFG-Spieler von Simon Krauß wie Philipp Seidel sowie eine Reihe von zuletzt inaktiven Spielern wie Pascal Tauscher, die nun wieder die Fußballschuhe schnüren wollen. "So viele Neue haben wir aber auch gebraucht", klärt der neue Spielertrainer auf.
Denn nachdem feststand, dass sein Bruder Jonathan sowie Felix Breitbach und Hannes Geßlein den 25-Jährigen nach Obernsees begleiten würden, drohte der eine oder andere Kicker der Meisterelf hinten runter zu fallen, nachdem auf der anderen Seite kein Akteur den Verein nach dem Aufstieg verlassen hat. "Das wollten wir natürlich nicht. Es sollen schließlich alle spielen. Daher haben wir eine Reserve gemeldet", erklärt der neue TSV-Coach. Nach sieben Jahren stellen die Gelb-Blauen wieder eine zweite Mannschaft.
Wie das Gerüst des zukünftigen A-Klassisten dagegen ausschauen wird, ist indes noch offen. Bislang konnte Simon Krauß in den Testspielen noch nicht auf alle Kicker zurückgreifen. Das soll sich aber schon bald ändern.
Freut sich über jede Menge Neuzugänge in Obernsees: Simon Krauß (blau) anpfiff.info
"Komme mir mit 25 Jahren fast schon alt vor!"
"Es uns bereits in kurzer Zeit gelungen viele junge, motivierte Fußballer von unserem Konzept zu überzeugen, was mir noch einmal mehr Aufwind für meine Aufgabe in Obernsees gibt", freut sich der TSV-Spieltrainer derweil über die ausnahmslos jungen Kicker, die in der kommenden Saison das Obernseeser Trikot tragen werden. Die meisten Spieler entstammen dabei dem Jahrgang 1996 bis 2000. "Da komme ich mir mit 25 Jahren fast schon alt vor", kommt dem Spielertrainer als Führungsperson automatisch eine Schlüsselrolle auf dem Feld vor. Ein paar "alte Hasen" sind ihm mit Stefan Mann und Egmont Monz aber weiterhin verblieben. Gerade auf deren Erfahrung setzt Simon Krauß im ersten Jahr nach dem Aufstieg. Durch die vielen Neuzugänge ist der Konkurrenzkampf aber groß. Das wirkt sich jedoch keineswegs negativ auf die Stimmung aus.
"Wir sind regelmäßig bis zu 16 Mann im Training. Da kann man schon was machen", berichtet Simon Krauß in diesem Zusammenhang von einer Art Aufbruchstimmung in Obernsees. Nach vielen Jahren als Fahrstuhlmannschaft stehen die Chancen gut, dass die Gelb-Blauen dank der zahlreichen Youngstern die dringend notwendige Blutauffrischung erhalten haben und der Trend wieder nach oben zeigt. "Langfristig können wir mit Obernsees etwas reißen", ist Simon Krauß überzeugt. Weiter will er sich hierbei aber nicht aus dem Fenster lehnen. Als Aufsteiger zählt natürlich erst einmal primär der Klassenerhalt. "Wir wollen den Ball flach halten und die aktuelle Euphorie mitnehmen. So wollen wir schnell die notwendigen Punkte einfahren", weiß der Ex-Glashüttener um die Bedeutung eines guten Saisonstarts. Bis zum ersten Spiel muss sich aber hier noch die richtige Mischung finden.
Einer von vielen ehemaligen Glashüttenern in der Mannschaft: Marco Psotta (rot) - anpfiff.info
Wiedersehen in Glashütten
"Auf dem Zettel haben wir eine gute Elf. Aber nicht immer sind alle da. Von daher freuen wir uns über weitere Fußballer, die Lust haben in einem sympathischen, geselligen, aber gleichzeitig auch ambitionierten Umfeld zu kicken", macht Simon Krauß Werbung für seinen neuen Club, der nicht mehr länger das Kellerkind sein möchte. Nach grauen Jahren wollen sich die Gelb-Blauen wieder ein farbiges Image verleihen. Neben einem sympatischen Auftreten gehören dazu aber auch die notwendigen Punkte und Erfolge. Die will Simon Krauß gleich zu Saisonbeginn einfahren. Der Spielplan hat dabei ein besonderes Schmankerl parat: Nach dem Heinspiel gegen Altenplos 2 steht schon das brisante Derby gegen den Ex-Club auf dem Programm. "Da ist natürlich jede Menge Feuer drin. Es wird ein komisches Gefühl. Denn erstmals muss ich dann in die Gästekabine", erwartet Simon Krauß einen heißen Tanz in Glashütten am zweiten Spieltag. An alter Wirkungsstätte will er sich mit seiner Elf natürlich keine Blöße geben. Ein paar Wochen bleiben Simon Krauß aber noch, um das eine oder andere Detail einzuspielen. Das Derby wirft aber schon einmal seine Schatten voraus.
Schnürt nach einer Pause wieder seine Fußballschuhe: Pascal Tauscher - anpfiff.info