Ära geht zu Ende

Von Dieter Jenß

Obernsees. Mit dem Rückzug von Vorsitzenden Roland Eisenhuth nach 20jährigen Wirken ging beim Turn- und Sportverein Obernsees eine Ära zu Ende. Zu seinen Nachfolgern wurden bei der Hauptversammlung in der Kulturscheune gleichberechtigt der bisherigen zweite Vorsitzende Stefan Seyferth-Zapf und Andy Arnold an die Spitze gewählt. Roland Eisenhuth war der bisher Dienst älteste Vorsitzende in der 113jährigen Vereinsgeschichte des TSV. In ihren Laudationen würdigten sowohl der bisherige zweite Vorsitzende Stefan Seyferth-Zapf, als auch Bürgermeister Karl Lappe das große erfolgreiche Engagement von Roland Eisenhuthund sprachen ihm Dank und Anerkennung sowohl namens des TSV als auch der Gemeinde Mistelgau aus.

Am Ende der Hauptversammlung gab es stehenden Applaus für den langjährigen Vorsitzenden, der passend zu seinem bekannten Weitblick auch rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellte. Nicht nur, dass er bei seiner letzten und damit zehnten Wiederwahl im Januar 2020 angekündigte Ende seiner dann 20jährigen Amtszeit im Jahr 2022 als Vorsitzender abzutreten, er regte auch bei der Corona bedingt erst im Juli 2021 möglichen Hauptversammlung eine Satzungsänderung an, die einstimmig angenommen wurde. Danach wird die Verantwortung an der Spitze des TSV in Abstimmung mit dem Registergericht auf drei Vorstände verteilt. Bei den unter Regie von Bürgermeister Karl Lappe durchgeführten Neuwahlen fanden sich allerdings mit Stefan Seyferth-Zapf für den Bereich „Gelände/Veranstaltung“ und mit Andy Arnold für den Bereich Sport“ nur zwei Verantwortliche. Der Bereich „Verwaltung“ wird zunächst durch die seit Jahrzehnten erfahrenen Mitstreiter im Funktionärsbereich aufgefangen.

Mit dem Rückzug von Vorsitzenden Roland Eisenhuth nach 20jährigen Wirken ging beim Turn- und Sportverein Obernsees eine Ära zu Ende.

Eingangs verwies Roland Eisenhuth auf den aktuellen Stand von 410 Mitgliedern, darunter 70 Schüler und Jugendliche. Die vielfältigen und mit großem Einsatz erforderlichen Anstrengungen einen Sportverein am Laufen zu halten, spiegelte sich im letzten Rückblick des scheitenden Vorsitzenden wider. Wie ein roter Faden zogen sich allerdings durch alle auch folgenden Jahresberichte der Spartenleiter die Folgen der Corona-Pandemie, die größtenteils Aktivitäten im Keime erstickten. TSV-Vorsitzender Roland Eisenhuth brachte es auf den Punkt: ein Großteil der Veranstaltungen, von Spielplatzfest über den umsatzstärksten Event, das Schafkopfrennen, bis zum kleinen Adventmarkt sowie alle Weihnachtsfeiern mussten abgesagt werden.

Umso erfreulicher wurde mit viel Einsatz das vor über 40 Jahren erstellte Sportgelände mit den Rasenplätzen von vielen Helfern der Platzwartgruppeauf Vordermann gebracht. Als erfreulich bezeichnete Eisenhuth den Umbau der bestehenden Flutlichtanlage auf dem Trainingsplatz auf LED. Die Kosten von 35.000 Euro konnten weitgehend durch Zuschüsse abgedeckt werden. Highlight war die Meister- und Aufstiegsfeier der ersten Fußballmannschaft sowie eine Spendenaktion „Hochwasserhilfe“ unter Federführung der Sparte Cheerleader, die 3.000 Euro erbrachte. Trotz der in den letzten Jahren eingesetzten erheblichen Finanzmittel für die Kulturscheune steht der TSV finanziell auf gesunden Beinen, wie der seit zwei Jahren amtierende Kassier Nico Baumgärtner aufzeigte. Lohn der erfolgreichen Arbeit: erneut konnte das Rücklagenkonto um einen fünfstelligen Betrag erhöht werden. Darüber freuten sich auch die Revisoren Walter Bräutigam und Gottlob Schramm.

Verabschiedung von Roland Eisenhuth vor den Neuwahlen durch seinen bisherigen Stellvertreter Stefan Seyferth-Zapf. Er führte den Verein nicht als Ich-AG, sondern genau im Gegenteil zusammen mit dem Team an der Spitze, betonte dessen Stellvertreter. Die Umsetzung der Kulturscheune war eine Herzensangelegenheit für ihn, um damit Cheerleader, TT-Abteilung und Damengymnastik ein eigenes Domizil zu ermöglichen, so Seyferth-Zapf. Unter der Regie von Roland Eisenhuth ist der TSV sportlich, finanziell sowie auch mit Blick auf Sportanlage und Kulturscheune hervorragend aufgestellt.

Mit der Verleihung der Sportplakette des Bundespräsidenten im Jahr 2019 hat der TSV die höchste staatliche Auszeichnung erhalten. Zum Dank für sein Wirken gehörte auch ein von den Mitgliedern des Vereinsausschusses gesponserter Drei-Tages-Trip zusammen mit seiner Frau Martina nach Hamburg, unter anderem mit Führungen durch das HSV-Museum und Volksparkstadion. Nach Bürgermeister Karl Lappe war Roland Eisenhuth der Motor des Ganzen und steuerte das Vereinsschiff großartig. Er war Wegbegleiter beim Bau der Kulturscheune und Initiator vieler Aktivitäten. Für sein großes Engagement ist im herzlichst zu danken.

Die Neuwahlen bestätigten als ersten Kassier Nico Baumgärtner, Stellvertreter Thomas Göbel. Rekordverdächtig ist das von Heidi Görke seit 42 Jahren ausgeführte Amt als Schriftführerin. Stellvertreter ist weiterhin Peter Eisenhuth, der auf eine Amtszeit von 28 Jahren verweisen kann. In den Vereinsausschuss wurden gewählt: Marianne Schmidt, Jürgen Grzonka, Christian Häfner, Daniel Zitzmann, Heiko Zimmermann und Simon Grzonka. Revisoren: Walter Bräutigam und Gottlob Schramm.

Die neue Vorstandschaft des TSV Obernsees 2022

Der neue Vorstand bestehend aus von links nach rechts: 2. Kassier Thomas Göbel, 1. Kassier Nico Baumgärtner, Vorstand Gelände/Veranstaltungen Stefan Seyferth-Zapf,

Vorstand Sport Andy Arnold, 1. Schriftführerin Heidi Görke und 2. Schriftführer Peter Eisenhuth.

Mit dem großen Gemeindekrug ehrte Bürgermeister Karl Lappe den scheitenden Vorsitzenden Roland Eisenhuth für sein 20jähriges Wirken als erster Vorsitzender. Die Nachfolger sind (rechts) Stefan Seyferth-Zapf und (links) Andy Arnold.

Fotos: Dieter Jenß

Bilanz der 20jährigen Ära von Vorsitzenden Roland Eisenhuth. Wie ein roter Faden zieht sich durch das 20jährige Wirken von Roland Eisenhuth das gute wirtschaften und die positive finanzielle Situation des TSV. Gestartet mit einerniedrigen fünfstelligen Guthaben übergibt Eisenhuth aktuell, trotz gewaltiger Investitionen, einen beachtlichen Rücklagenstand am Ende seiner Amtszeit. Was wurde nicht alles unter seiner Regie umgesetzt vom Renovieren des alten Sportheimes und Tennisheimes über Kauf von Rasentraktoren und Spindelmäher bis zur größten Ausgabe, der Beteiligung des TSV am Bau der Kulturscheune, deren Eigentümer die Gemeinde ist. Bekanntlich haben sich die Vereine mit 150.000 Euro im Verhältnis ihrer Mitgliederzahlen daran beteiligt. Auf den TSV entfielen 109.500 Euro. In den letzten beiden Jahren wurden mit einer Beregnungsanlage und einer Flutlichtumrüstung weiterhin erhebliche Mittel in die Sportanlage investiert. Höhepunkt für Roland Eisenhuth war die 100-Jahrfeier des TSV im Jahr 2009. Zudem erfuhr er vielfältige Ehrungen seitens DFB, Landkreis Bayreuth und BLSV.

dj

 

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